Schulprojekte zur Förderung von freiwilligem Engagement von Schüler/innen
Die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf unterstützt verschiedene Schulprojekte, um das freiwillige Engagement Jugendlicher zu fördern. Hierbei ist die Freiwilligenagentur Ansprechpartner sowohl für interessierte Schulen als auch für Einrichtungen und Vereine, in denen Schüler/innen freiwillig aktiv werden können.
Die Aufgabenbereiche und Leistungen der FAM diesbezüglich sind:
- Heranführung junger Menschen an freiwilliges Engagement
- Konzeptberatung
- Vernetzungsarbeit
- Koordinierung der Projekte
- Beratung der Organisationen beim Einsatz von Schüler/innen sowie Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen und Einsatzmöglichkeiten
- Ansprechpartner der Schulen und Organisationen rund um das Thema „freiwilliges Engagement bei Schülerinnen und Schülern – oder Sozialpraktika“
- Werbung für Engagement bei Schüler/innen
- Veröffentlichung der Einsatzmöglichkeiten auf der Homepage der FAM
- Erfahrungsaustausch mit den beteiligten Organisationen
- Erfahrungsaustausch mit den am Projekt teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sowie Besuch in den Einsatzstellen
- Feedbackgeber bei Auswertung
- Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation der Projekte, Beratung, wie das Projekt in der Schule längerfristig implementiert werden kann.
Eine Fachtagung zum Thema „Freiwillig oder Pflicht – Chancen und Grenzen jugendlichen Engagements“ hat die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf durchgeführt. Bei Interesse kann die Dokumentation bei uns angefordert werden.
Was bisher geschah:
- 2004 wurde das erste Schulprojekt in Dautphetal in Kooperation mit dem Seniorenrat, der dortigen Schule sowie dem Verein zur Förderung bewegungs- und sportorientierter Jugendsozialarbeit e.V. (BSJ) gestartet. Von 2006 – 2011 hatte Anneliese Westmeier, Engagement-Lotsin in Dautphetal, die Aufgaben der Freiwilligenagentur in diesem Projekt übernommen. Seit 2011 führt die Engagement-Lotsin Sybille Winsel die Aufgabe fort.
- Seit 2005 arbeiten wir mit der Emil-von-Behring-Schule Marburg zusammen.
Mit dem Projekt „Mach mit – sei aktiv“ sollen Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen erreicht werden. Wir sprechen Organisationen an, klären die Rahmenbedingungen ab und stellen die Angebote der Freiwilligentätigkeiten zusammen. In Informationsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler stellen wir die Einsatzmöglichkeiten vor. Daraufhin können sie sich ihrer Interessen entsprechend eine Tätigkeit aussuchen und in den Organisationen aktiv werden. Wir begleiten die Jugendlichen während ihrer Einsätze. Zum Abschluss des Projektes erhalten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer „kleinen Feierstunde“ ein Zertifikat über ihr freiwilliges Engagement.
Juli 2019:
Zum Abschluss des diesjährigen Projektes wurden die teilnehmenden Jugendlichen in einer Feierstunde für ihren Einsatz gewürdigt und erhielten ein Zertifikat, das sie auch bei späteren Bewerbungen nutzen können.
- Im Gymnasium Philippinum wirbt die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf für bürgerschaftliches Engagement, verdeutlicht die Bedeutung des Ehrenamts und stellt mögliche Einsatzorte vor. Wir beteiligen uns an den Informationsnachmittagen zum Sozialpraktikum.
- Service Learning an den Kaufmännischen Schulen (KSM) in Marburg
Schüler der Berufsfachschule unterstützen Wohnsitzlose
Die Tagesanlaufstelle für Wohnungslose in der Gisselberger Straße bietet offene Ohren, einen geheizten Aufenthaltsraum und warmes Essen. Kleidung und Körper können gewaschen werden. Außerdem gibt es Beratung und medizinische Hilfe von ehrenamtlich tätigen Medizinern.
Diese Arbeit wollen wir unterstützen, fanden 18 Schüler der Klasse 11 der Berufsfachschule an den Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM). Mit einer Waffelbackaktion erwirtschafteten die Schüler fünfzig Euro, die in die Notkasse der Tagesanlaufstelle fließen. Es folgte eine weitere große Backaktion der Klasse. In der Küche der Schule am Schwanhof wanderten viele Backbleche in den Ofen, bis am Ende 60 Tüten mit Plätzchen gefüllt waren und der Tagesanlaufstelle für die Nikolausfeier übergeben werden konnten. Ein weiteres Projekt der Klasse ist ein Spendenaufruf, den die Schüler gestalteten und überall in der Stadt aushängten. Die Gäste der Tagesanlaufstelle benötigen dringend geräumige Rucksäcke, Schlafsäcke und warme Decken. Entsprechende Sachspenden können in der Gisselberger Straße abgegeben werden.
Initiiert wurde das Projekt von der Schulsozialarbeiterin Birgit Struppek und Katja Kirsch von der Freiwilligenagentur Marburg. Kirsch stellte den Schülern zunächst verschiedene Möglichkeiten vor, sich im Rahmen von freiwilliger Arbeit zu engagieren. Sinnvolles tun kann man an vielen Orten und für viele verschiedene Gruppen von Menschen. Von der Unterstützung für Kindergärten, Pflegeheime und Geflüchtete über Freiwilligenarbeit im Tierschutz bis hin zu Umweltprojekten reicht die Palette der Möglichkeiten. Dabei nutzt die Freiwilligenarbeit nicht nur den Menschen in den Einrichtungen, auch die Helfer selbst profitieren.
Etwas Sinnvolles zu tun und sich als Teil einer großen Gemeinschaft erleben zu können, das sind zwei wichtige Ziele, die Schulsozialarbeiterin Struppek mit der Freiwilligenarbeit verbindet. Es gäbe dafür inzwischen sogar einen pädagogischen Ansatz namens Service Learning, so Struppek. Service Learning bedeutet Verantwortung lernen, nicht nur konsumieren, sondern auch zu geben, das gute Gefühl zu spüren, für andere Menschen etwas Nützliches zu tun. Service Learning bedeutet, ein umfassendes Verständnis von Gemeinsinn und Gemeinschaft zu entwickeln. Dass das gelungen ist, zeigen einige Kommentare der Schüler in der Auswertungsrunde. Ich habe gelernt, …
- dass es nicht viel braucht, um Menschen eine Freude zu bereiten
- dass es nicht schwer ist, Menschen zu helfen und es ein gutes Gewissen macht
- dass man mit wenig Arbeit viel erreichen kann.
Wie es weitergeht? Für das nächste Halbjahr wird ein Umweltprojekt vorbereitet. Im Winterhalbjahr des kommenden Schuljahres soll die Kooperation mit der Tagesanlaufstelle fortgesetzt werden.